3. – 4. Kirschwoche; Einteilung der Reifezeit bei Kirschen von der 1. bis 8. Kirschwoche.
Drei imposante, sehr alte Bäume der Sorte „Udense vom Niederrhein AN“wurden am Niederrhein aufgefunden – ihre Geschichte konnte im Rahmen dieses Projektes jedoch nicht abschließend geklärt werden. Laut molekular-genetischer Analyse handelt es sich bei der Kirsche um die ‚Udense Spaanse‘. Die Referenzsorte stammt aus der DGO Pflanzung Hagen am Teutoburger Wald, wo vor einigen Jahren ein Baum mit belgischer Reiserherkunft und dem zugehörigen Namen veredelt wurde. Die Sorte selbst stammt aus den Niederlanden, wo dortige Pomologen den Ursprung der Sorte in dem Kirschendorf Uden, Anfang des 20sten Jahrhunderts sehen. Nun stellt es sich aber heraus, dass es sich bei der, auf niederländischen, pomologischen Websites zu findende ‚Udense Spaanse‘ um eine gelb-bunte Sorte handelt, was eine weitere Recherche bezüglich der Sorte offensichtlich erforderlich macht. Da dort auch eine Kirsche mit Namen ‚Udense Black‘ erwähnt wird, könnte dies ein Hinweis auf eine eventuell mögliche Verwechselung sein, dem im Weiteren nachgegangen werden muss.
Die im Rahmen des Kirschenprojektes aufgefundenen Bäume der „Udense vom Niederrhein AN“ mit dunkelroten bis, in der Vollreife, fast schwarzen Früchten sind gut und gerne 100 Jahre alt und fallen durch ihren außergewöhnlichen Baumwuchs auf, der ein wenig an eine afrikanische Schirmakazie erinnert. Die extrem breit ausladenden Kronen werden deutlich breiter als hoch, was durch das Abkippen der Stammmitte und der Leitäste zustande kommt, die mit langen waagerechten Seitenästen und hängendem Fruchtholz garniert sind. Die Sorte kann nur bei besonders großem Platzangebot gepflanzt werden, und sollte beim Schnitt von Anfang an stabil aufgebaut und etwas steiler als gewöhnlich erzogen werden.
Die Früchte der „Udense vom Niederrhein AN“ sind mittelgroß, glänzend dunkelrot gefärbt und haben ein sehr saftiges, mittelfestes und süß-säuerliches Fruchtfleisch mit einem sehr guten Aroma. Die Form der Kirschen ist rundlich dick und wirkt bisweilen etwas kastig. Besonders markant ist der Fruchtstein, der durch einen abfallenden Rücken und ein stark ausgeprägtes Häkchen ins Auge fällt.
Autorin: C. Pfeffer