Fromms Herzkirsche

3.-4. Kirschwoche; Einteilung der Reifezeit bei Kirschen von der 1. bis 8. Kirschwoche.

Vier schöne Altbäume der Sorte ‚Fromms Herzkirsche‘ konnten im Pfälzer Gebiet gefunden werden. Die Sorte stammt aus der Züchtungsgegend Guben, wo sie Anfang des 19. als Zufallssämling gefunden wurde. Von dort aus fand sie eine mäßig starke Verbreitung und wurde von etlichen Landwirtschaftskammern empfohlen. Nach dem 2. Weltkrieg verschwand sie aus den Empfehlungslisten, wurde aber in den 1950 Jahren vom Obst- und Gartenbauverein Pfalzdorf noch als eine der wenigen Standardsorten in den Bestelllisten für Mitglieder geführt. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass ‚Fromms Herzkirsche‘ auffällig gesund am Niederrhein wächst und der Ertrag hoch und regelmäßig ist, was vermutlich auf die sehr späte Blüte zurückzuführen ist. Anders als in einigen anderen Gegenden ist auch der Geschmack hier recht gut zu beurteilen. Zudem platzt die Frucht kaum, was in dem ausgesprochen regenintensiven Jahr der Kartierung ein seltenerer Fall war.

Die Früchte der ‚Fromms Herzkirsche‘ reifen mittelfrüh, sind mittelgroß, dunkelrot und werden bei voller Reife fast gänzlich schwarz. Sie haben eine herzförmige, teils etwas längliche Form und fallen durch ihre konische Verjüngung in der Seitenansicht auf. Auch der Fruchtstein zeigt ein besonderes Merkmal, er hat von der Seite betrachtet eine abfallende Rückenkante. Das Fruchtfleisch ist dunkelrot, weich bis mittelfest, fruchtig süß und leicht aromatisch. Der Baum der Sorte wächst mittelstark bis stark und bildet eine sparrige Krone aus. Die gute Baumgesundheit, die folgernde Reife und der gute Geschmack macht sie auch für Selbstversorger attraktiv. Da ‚Fromms Herzkirsche‘ lange am Baum verbleiben kann und sich dann leichter schütteln lässt, ist sie vermutlich auch für Brennzwecke gut geeignet.

Autorin: C. Pfeffer