Ampfurter Knorpelkirsche

4. – 5. Kirschwoche; Einteilung der Reifezeit bei Kirschen von der 1. bis 8. Kirschwoche.

Die ‚Ampfurter Knorpelkirsche‘ ist eine der Sorten, die in der historischen Literatur beschrieben ist, von Pomologen lange Jahre gesucht wurde, aber bislang noch nicht im Streuobst aufgefunden werden konnte. In dem bedeutenden Obstsortenwerk „Deutschlands Obstsorten“ (1905-1939) ist sie u.a. beschrieben. Laut den Autoren Müller, Bißmann et al. war die Sorte einst sehr beliebt und in Mitteldeutschland und Sachsen häufig vorkommend, aber auch in anderen Regionen Deutschlands verbreitet. Nun haben wir sie am Niederrhein gefunden, was einer kleinen Sensation gleichkommt. Am Uedemer Bruch, im Garten eines alten Hofes und am Rande eine Wiese steht der ca. 80 Jahre alte Baum der ‚Ampfurter Knorpelkirsche‘. Er hat die besten Jahre bereits deutlich hinter sich, den herben Verlust fast der Hälfte seiner Krone erlitten und wirkt insgesamt bereits etwas abgängig.

Die ‚Ampfurter Knorpelkirsche‘ reift mittelspät und hat mittelgroße bis große, tiefschwarze, rundlich-ovale bis konisch geformte Früchte. Das Fruchtfleisch ist fest, süß und sehr aromatisch – Müller, Bißmann et al. nennen sie „eine der feinsten Kirschen ihrer Art“. Der Baumwuchs ist mittelstark und aufrecht, mit einer sparrigen, etwas wirren Verzweigung. Sie ist für Hausgärten und die Streuobstwiesen geeignet, sollte jedoch laut Literatur nur auf ausreichend feuchten und guten, nährstoffreichen Böden stehen.

Autorin: C. Pfeffer