Ein Zufallssämling aus Guben, dem früheren Zentrum der Kirschenzüchtung, der ab 1865 zunächst zögerlich, dann massiv verbreitet wurde. ‚Schneiders Späte Knorpel‘ ist eine große bis sehr große, sehr wohlschmeckende, rote bis dunkelrote Knorpelkirsche. Heutzutage ist sie eine der häufigsten Kirschsorten im Streuobst. Ihre Form ist breit herzförmig, stempelseits gerundet oder zugespitzt und von der Seite betrachtet schmal, ihr Stempelpunkt ist klein und auf der Fruchtspitze aufsitzend. Der Stein ist groß, asymmetrisch und wirkt etwas dreieckig. Außergewöhnlich ist das relativ helle, Fruchtfleisch, welches sie von anderen dunklen Kirschen unterscheidet. ‚Schneiders‘ reift etwas folgernd ab und schmeckt bereits in der Halbreife recht gut, wobei das Fleisch sortentypisch süß ist und ein leichtes Honigaroma aufweist. Ihre Platzfestigkeit ist als niedrig einzustufen. Die gesunden Bäume werden ausgesprochen groß. Typisch sind die sparrigen, hochrunden bis ovalen Kronen mit steilen Seitenästen und einer Neigung zur Ausbildung von Zwillingsstämmen. Die Zeit der Blüte ist spät. Für die Beerntbarkeit, ist ein regelmäßiger Schnitt ratsam.
Autorin: C. Pfeffer